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Keine faulen Kompromisse

Katholische Arbeitnehmerbewegung zur Regulierung des Niedriglohnbereichs

Würzburg (POW) Vor faulen Kompromissen bei der Regulierung des Niedriglohnbereichs warnt die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) in der Diözese Würzburg. Menschen in Deutschland dürften auf Grund parteipolitischer Taktiererei nicht mit Dumpinglöhnen ausgegrenzt werden, betonte KAB-Diözesanpräses Nikolaus Hegler in Anlehnung an die Position der KAB Deutschland am Montag, 18. Juni.

„Trotz Arbeit müssen immer mehr Menschen von Hungerlöhnen leben, die nicht ausreichen, um Wohnung und Essen zu finanzieren, geschweige denn, eine Familie zu ernähren“, kritisiert die KAB, die einen Mindestlohn von 8,50 pro Stunde fordert. In der Frage nach dem Mindestlohn stehe der Kernbestand der Glaubwürdigkeit der Union als soziale und zukunftsfähige Partei auf dem Spiel. Weiter warnt die KAB Bundeskanzlerin Angela Merkel davor, bei den Verhandlungen vor den Forderungen der Wirtschaft und dem Unternehmerflügel einzuknicken. Die Einschränkung von Mindestlohnregelungen auf einzelne Branchen fördere die Ausgrenzung ganzer Arbeitnehmergruppen und führe zur weiteren Spaltung der Gesellschaft.

Die KAB fordert die Große Koalition auf, eine Lohn-Untergrenze für alle Branchen einzuführen. Dumpinglöhne führten nicht nur heute zu Armut und Ausgrenzung – mit der Ausweitung des Niedriglohnbereichs sei Altersarmut für Männer wie für Frauen programmiert. „Schon heute ist klar, dass Arbeitnehmer, die für 5,50 Euro die Stunde arbeiten, trotz Vollzeitjob eine Alterssicherung unter dem heutigen Sozialhilfeniveau haben werden“, rechnet die KAB vor. Arbeit reiche immer weniger aus, um sich vor Armut und Altersarmut zu schützen. „Deutschland entwickelt sich, wie die jüngste OECD-Studie belegt, zum Armenhaus Europas.“

Grundsätzlich weist Hegler darauf hin, dass Arbeitnehmer in einer immer verrückter agierenden Wirtschaft den korrigierenden und schützenden Staat brauchten: die Wirtschaft füttere auf der einen Seite die Kapitalseigner und Aktionäre deftig, während sie auf der anderen Seite den Arbeitnehmern den letzten Cent abpresse. „Es sind Rahmenbedingungen nötig, die so ausgestaltet werden müssen, dass ein gerechter und fairer Austausch der Güter Arbeit und Kapital ermöglicht wird. Es braucht eine Option für die Armen in der deutschen und europäischen Wirtschaftspolitik, bei der – wie es zur Zeit allerorts üblich geworden ist – die Arbeitnehmer nicht Spielball der Kapitalsinteressen sind, sondern in ihrer von Gott geschenkten Menschenwürde ernst genommen werden.“

(2507/0901; E-Mail voraus)