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Liebendes Handeln Gottes

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann weiht sieben Diakone zu Priestern – Festlicher Gottesdienst im überfüllten Kiliansdom – Bischof Hofmann: Priester sollen beherzte, frohe und glaubwürdige Ausspender der Sakramente und Zeugen der Liebe Gottes werden – Neupriester auf bisherige Praktikumspfarreien angewiesen

Würzburg (POW) Als liebendes Handeln Gottes an allen Gläubigen hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Weihe von sieben Diakonen zu Priestern bezeichnet. Die Neupriester gehörten nicht mehr sich selbst, sondern Gott, in dessen liebendes Handeln sie sich verlieren sollten und dürften. Bei einem festlichen Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom weihte der Bischof vor rund 1500 Mitfeiernden am Samstag, 3. Juni, fünf Priesterseminaristen und zwei Franziskaner-Minoriten zu Priestern: Franziskanerbruder Josef Bodensteiner (Heimatpfarrei Waldthurn), Stefan Eisert (Goldbach), Sebastian Herbert (Erlabrunn), Michael Kubatko (Volkers), Ninh Duc Nguyen (Wonfurt), Franziskanerbruder Christian Schmidberger (Fürstenfeldbruck) und Norbert Thoma (Wertheim). Die Feier stand unter dem Motto: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“

Durch die Weihe empfingen die sieben Männer eine Sendung, die in der Sendung Jesu Christi durch den Vater in diese Welt begründet sei, sagte der Bischof in seiner Predigt. Gottes Liebe werde nicht nur in der Menschwerdung seines Sohnes in einem ganz bestimmten geschichtlichen Kontext sichtbar, sondern ereigne sich durch das Weihegeschehen neu. Sie bleibe kein Abstraktum, das gleichsam theoretisch über allem schwebe, sondern verleibliche sich immer wieder im konkreten Tun der Menschen. Nur im Wissen um die Sendung durch Jesus Christus könne der Priester in der Person Christi, des Hauptes der Kirche, die Gemeinde lehren, heiligen und leiten. „Lehren kann ich nur, wenn ich auch ständig Lernender bleibe, heiligen nur, wenn ich mir stets meiner eigenen Unzulänglichkeit bewusst bleibe und Vergebung erbitte, leiten nur, wenn ich im Sinne Jesu Christi der Dienende bin“, betonte der Bischof.

Deutlich machte er, dass das Priesteramt nicht in Spannung zur Berufung eines jeden Christen in Taufe und Firmung stehe, sondern im Dienst an dieser Einheit. Die Berufenen und Gesandten seien zum Heil der Gläubigen erwählt, denen sie in der Nachfolge Christi beherzt vorangehen sollten. Besonders deutlich werde die Konsequenz dieser Sendung in der täglich neu zu vollziehenden Bereitschaft, eigene Wünsche und Vorstellungen zugunsten des Heilswillen Jesu zurückzustellen. Dazu gehörten die akzeptierte Verpflichtung zur Ehelosigkeit, zum täglichen Breviergebet und zur verantwortlichen würdigen Sakramentenspendung sowie die Bereitschaft, sich dahin senden zu lassen, wo es die pastorale Notwendigkeit erfordere, betonte Bischof Hofmann.

Wer sich in seiner Lebensentscheidung auf die Botschaft Jesu einlasse, mache die beglückende Erfahrung, dass Gott ein naher, menschenfreundlicher ist. Jesus fordere nicht nur alles vom Priester, sondern gehe selbst als der Gekreuzigte und Auferstandene diesen Weg der Entäußerung mit. „Gottes Liebe trägt. Wer das erfahren will, muss aus dem schwankenden Boot seiner Alltagserfahrungen aussteigen und sein Leben auf die Zusage des göttlichen Meeres aufbauen“, unterstrich der Bischof. Den Weihekandidaten wünschte er, dass sie der Heilige Geist erfülle und sie so zu beherzten, frohen und glaubwürdigen Ausspendern der Sakramente und Zeugen der Liebe Gottes würden.

Zu Beginn der Feier stellten der Junioratsleiter der Franziskaner, Pater Klaudiusz Okon, und Regens Gerhard Weber vom Priesterseminar Würzburg die Weihekandidaten vor und baten sie, vor den Bischof zu treten. Die Diakone bekundeten ihre Bereitschaft zur Priesterweihe mit den Worten: „Hier bin ich.“ Weber erklärte sodann, dass das Volk und die Verantwortlichen befragt worden seien, und bezeugte, dass die Weihekandidaten für würdig gehalten würden. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprachen die sieben Männer, ihren Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern beziehungsweise dem Ordensobern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärten sie unter anderem, in ungeteilter Liebe zu Christus zu leben und ihm in den Menschen treu zu dienen.

Beim Singen der Allerheiligenlitanei lagen die Weihekandidaten ausgestreckt am Boden und zeigten ihre Bereitschaft, sich Christus ganz hinzugeben. Dann legten ihnen Bischof Hofmann und anschließend Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Helmut Bauer, der neue Trierer Weihbischof Stephan Ackermann, Franziskanerprovinzial Pater Engelbert Otte sowie rund 120 Priester aus der ganzen Diözese die Hände auf – seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat der Bischof schließlich um den Geist Gottes für die Neupriester. Als „ausdeutende Zeichen“ in der Weihehandlung zogen die Heimatpfarrer den Geweihten die priesterlichen Gewänder an, salbte ihnen Bischof Hofmann die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte sie zum Friedensgruß.

Am Schluss des fast dreistündigen Festgottesdienstes dankte Bischof Hofmann allen, die die Weihekandidaten bisher begleitet haben, vor allem den Familien der Neupriester. „Die Neupriester sind Hoffnungszeichen in dieser Welt“, sagte der Bischof. Neupriester Norbert Thoma dankte der Festgemeinde auch im Namen seiner Weihekollegen. Verwandte, Freunde und Gläubige aus den Heimat- und Praktikumsgemeinden der Weihekandidaten sowie Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums nahmen an der Feier teil. Jugendgruppen, Vereine und Verbände stellten Fahnenabordnungen. Musikalisch umrahmte Domorganist Stefan Schmidt die Feier. Am Pfingstfest beziehungsweise am Dreifaltigkeitssonntag feiern die Neupriester in ihren Heimatgemeinden Primiz.

Am Tag der Priesterweihe wurden die Neupriester auf ihre Kaplansstellen angewiesen. Sie werden zunächst bis August 2006 dort als Kapläne wirken, wo sie bereits als Diakone eingesetzt waren: Stefan Eisert in der Würzburger Pfarreiengemeinschaft Dürrbachau, Sebastian Herbert in Stadtlauringen, Michael Kubatko in der Pfarreiengemeinschaft Heilig Geist Rauhenebrach, Ninh Duc Nguyen in Elsenfeld und Norbert Thoma in Würzburg-Lengfeld. Pater Josef Bodensteiner wird in der Pfarrei Maria Schutz in Kaiserslautern Kaplan sein und ein zusätzliches Spezialpraktikum am Westpfalzklinikum in Kaiserslautern absolvieren. Pater Christian Schmidberger wirkt als Kaplan bei einem dreimonatigen Einsatz in der Jugendvollzugsanstalt Ebrach.

bs (POW)

(2306/0827; E-Mail voraus)

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