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„Ohne Laien geht nichts“

Interview mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Katholikentag – Kirche und Kunst aufeinander verwiesen

Osnabrück/Würzburg (POW) Bei seinem Besuch am Stand der Diözese Würzburg beim Katholikentag in Osnabrück am Freitag, 23. Mai, sprach Bischof Dr. Friedhelm Hofmann über seine Erwartungen an die Veranstaltung, die Rolle der Laien und das Verhältnis von Kirche und Kunst.

POW: Herr Bischof, Sie sind soeben in Osnabrück angekommen. Was ist ihr erster Eindruck vom Katholikentag?

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Sehr quirlig, sehr voll, viele aufgeschlossene und noch mehr junge Leute.

POW: Was erwarten Sie sich von der Veranstaltung?

Bischof Hofmann: Dass wir die richtigen Themen besprechen, die uns eine Stufe weiter bringen in Richtung Zukunft.

POW: Zum Beispiel?

Bischof Hofmann: Wie können wir den Glauben an jüngere Leute wieder herantragen. Was müssen wir tun, welche Sprache müssen wir sprechen, damit junge Leute wieder vom Feuer des Evangeliums entzündet werden.

POW: Der Katholikentag ist eine Veranstaltung der Laien. Welche Rolle haben diese in der Kirche?

Bischof Hofmann: Die tragende Rolle. Ohne sie geht nichts. Jeder Kleriker war vorher mal Laie und hat sich irgendwann einmal entschieden, in die engere Nachfolge der Apostel zu treten. Wir müssen miteinander an einem Strang ziehen, die Probleme erkennen, sie anpacken und lösen.

POW: Sie werden am Katholikentag an einem Podium zum Thema Kirche und Kunst teilnehmen. Welche Position werden Sie dort vertreten?

Bischof Hofmann: Mein Standpunkt ist, dass Kunst wesentlich zur Kirche gehört. Die Kirche war über viele Jahrhunderte die wesentliche Mäzenin der Kunst. Erst zu Beginn der Neuzeit haben sich die beiden Bereich auseinander entwickelt. Es gibt meines Erachtens viel mehr Brücken als man wahrnimmt. Deswegen plädiere ich innerkirchlich für eine Öffnung in Richtung moderner Kunst. Umgekehrt sage ich den zeitgenössischen Künstlern, dass sie auch die Voraussetzung der Kirche kennen und akzeptieren müssen.

POW: Was genau meinen Sie damit?

Bischof Hofmann: Kunst kann nicht einfach beliebig sein. Kirche muss Kunst wahrnehmen als Seismograph der Fragen der Zeit, umgekehrt aber auch die Künstler zur Verherrlichung Gottes beitragen. Man muss unterscheiden zwischen Kunst im profanen Bereich und im innerkirchlichen: Kunst in der Kirche muss anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegen als etwa Kunst im Museum.

Interview: Markus Hauck (POW)

(2208/0661, E-Mail voraus)

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