Würzburg (POW) Den Ruhestand genießen, das kann sie noch nicht so recht, gibt sie schmunzelnd zu. Schwester Blankarda Kohrmann (77) von den Würzburger Erlöserschwestern tat über 50 Jahre ihren Dienst am Luitpoldkrankenhaus in Würzburg. Vor kurzem ist sie feierlich verabschiedet worden und lebt nun im Schwesternhaus im Steinbachtal.

Geboren in Kreuzwertheim (Wiedelbach), trat sie 1952 mit 16 anderen jungen Frauen in die Kongregation der Erlöserschwestern ein. Die anderen hat es in alle Winde zerstreut, Schwester Blankarda aber ist in Würzburg geblieben und arbeitete im Luitpoldkrankenhaus, in dem sie zwischen 1953 und 1955 schon ihre Ausbildung absolvierte. Viel hat sie in all den Jahren gesehen, Schönes und Schweres, Genesung und Tod. „Ich bin ausgebildete Krankenschwester. Das hab ich immer machen wollen“. Auf fast jeder Station des Krankenhauses ist sie tätig gewesen, elf Jahre lang auch im Vorzimmer von Professor Dr. Werner Wachsmuth. „Aber ich war lieber in der aktiven Krankenpflege – anderen helfen war mir wichtig!“ 1979 zogen sich die Erlöserschwestern aus der Krankenpflege des Luitpoldkrankenhauses zurück. Schwester Blankarda aber blieb und half nun mit in der Seelsorge. „Ich habe die Krankenkommunion ausgeteilt, Orgel gespielt und auch das Sonntagsblatt verteilt. So bin ich mit vielen Menschen in engen Kontakt getreten. Die Menschen möchten jemanden zum Reden haben, jemanden, der ihre Ängste und Nöte spürt.“

Ihrer alten Wirkungsstätte bleibt sie auch nach ihrem Weggang verbunden. Klinikseelsorger Pfarrer Gottfried Amendt besucht sie regelmäßig, und außerdem gibt es auch noch ihr Hobby: Schwester Blankarda knüpft leidenschaftlich gern Rosenkränze. Rosenkränze für jeden, der einen braucht, und besonders für Pfarrer Amendt, der sie dann an Schwerkranke und Sterbende verteilt. „So wird meine Verbindung zu den Kranken gehalten, und ich kann weiterhin helfen, wenn auch jetzt auf einem anderen Weg.“

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