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Doppelte Überraschung

Knapp 70 Jugendliche aus dem Landkreis Schweinfurt unterwegs mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann rund um den Petersdom – Nach „heißem Vergnügen“ lädt Bischof in die Eisdiele ein – „Rom ist fest in Händen der Ministranten“

Rom/Würzburg/Schweinfurt (POW) Für die knapp 70 Ministrantinnen und Ministranten aus dem Landkreis Schweinfurt gibt es am Dienstagvormittag, 1. August, eine doppelte Überraschung bei der Internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom: Früh erwartet sie Bischof Dr. Friedhelm Hofmann als Kunst- und Kirchenführer am Petersplatz, und zum Abschluss des Vormittags lädt der Bischof die Jugendlichen in eine Eisdiele unweit des Petersplatzes ein, „wo es das beste Eis in Rom gibt“.

„Der Bischof ist die große Überraschung. Die Führung mit ihm ist etwas ganz Besonderes für uns. Er erklärt gut und spricht vor allem laut“, sagt der 25-jährige Christian Hanel aus Poppenhausen, der die Ministranten aus seiner Pfarrei betreut. „Es ist schön, hier in Rom die Begeisterung der Jugend zu sehen. In der Pfarrei zuhause erleben wir das kaum mehr“, fügt die 53-jährige Betreuerin Doris Nicola aus Poppenhausen hinzu.

Die Jugendlichen erleben am Petersplatz einen Bischof, der ihnen vom Petrusamt über den Ablasshandel und Luther bis hin zur Wohnung des heutigen Papstes Benedikt XVI. alles erklärt, was zum Petersdom und zum Papsttum wichtig ist. Der Schornstein an der Sixtinischen Kapelle über den Dächern des Petersdoms interessiert besonders: Dort steigt der schwarze oder weiße Rauch bei der Papstwahl auf. Darunter befindet sich in der Sixtinischen Kapelle eines der schönsten Gemälde der Welt: das Jüngste Gericht von Michelangelo. Bischof Hofmann weiß gleich Erheiterndes seinen kunstgeschichtlichen Ausführungen anzuhängen: Der Künstler habe damals einen noch lebenden Kardinal in der Hölle sitzend gemalt. Daraufhin habe sich der Würdenträger beim Papst beschwert, worauf dieser nur gesagt habe: „Meine Macht reicht nur bis zur Pforte der Hölle. Ich kann Sie nicht herausholen.“

Staunend erfahren die Jugendlichen, dass der Petersdom mit einer Länge von 186 Metern und einer Höhe der Kuppel von 136,5 Metern die größte Kirche der Welt ist. 60.000 Menschen würden darin Platz finden, sagt Bischof Hofmann bei brütender Hitze am Petersplatz. Unbedingt sollten die Ministranten den Petersplatz am Abend erleben, wenn er beleuchtet ist: „Man meint dann, man ist in einer anderen Welt, so schön ist der Platz angestrahlt.“

Natürlich haben die Jugendlichen auch selbst Fragen an den Bischof: Wohin er denn in Rom außer zum Vatikan noch gehe. Gerne besuche er die kleinen Kirchen Roms, wo man die Geschichte hautnah sehen könne, beispielsweise S. Prassede und S. Pudenziana nahe der Kirche Santa Maria Maggiore, antwortet der Bischof. An dem Palast der Glaubenskongregation und der Audienzhalle Pius X. vorbei führt er die Ministranten aus dem Schweinfurter Raum schließlich in den deutschen Friedhof im Vatikan. Gräber und Gedenktafeln wie die des Astronomen und Mathematikers Regiomontanus aus Königsberg erinnern dort an bedeutende Persönlichkeiten aus deutschen Landen. „Der Campo Santo Teutonico ist ein geschichtsträchtiger Ort. Hier ist etwas los bei der Auferstehung“, sagt der Bischof schmunzelnd zu den Jugendlichen, die den Schatten im Friedhof genießen.

Weil die Ministranten das „heiße Vergnügen“ so gut mitgemacht haben, lädt der Bischof zum Eis in eine Eisdiele um die Ecke ein. „Das Eis macht alle wieder munter“, sagt er. Und am Ende dieses Vormittags ist er nach vielen weiteren kurzen Begegnungen mit Würzburger Ministranten überzeugt: „Rom ist fest in Händen der Ministranten.“ Die roten Würzburger Mützen seien unter den rund 40.000 Wallfahrern aus 17 Ländern gut zu erkennen. Das Kardinalsrot leuchte über den hellblauen Halstüchern. Die Würzburger seien trotz der großen Hitze gut ansprechbar. Gespannt erwarte er die kommenden gemeinsamen internationalen Begegnungen und Feiern.

Am Mittwoch, 2. August, findet um 10 Uhr die Generalaudienz mit Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz statt. Über 40.000 Jungen und Mädchen aus 17 europäischen Ländern werden bereits ab 8.30 Uhr den Petersplatz mit ihren farbigen Pilgertüchern in ein buntes Tüchermeer verwandeln. Die Teilnehmer aus Deutschland sind an ihren hellblauen Tüchern zu erkennen, die 1800 Würzburger zusätzlich an ihren roten Hüten.

bs (POW)

(3106/1104; E-Mail voraus)