Dreifaltigkeitssonntag
15. Juni 2025
Hausgottesdienst
Eingangslied:Gl 786,1+3+4: Kommt, lasst uns unsern Gott und Herren preisen...
Kreuzzeichen - Entzünden einer Kerze
Thematische Hinführung
Mit jedem Kreuzzeichen legen wir Zeugnis ab für unseren Glauben an den dreifaltigen und dreieinigen Gott. Wir glauben an einen Gott in drei Personen. Das ist nicht immer leicht zu verstehen und dennoch lassen wir uns auf dieses Geheimnis ein.
Stimmen wir ein in den Lobgesang auf diesen dreieinigen Gott:
Loblied:Gl 714: Gott soll gepriesen werden...
Tagesgebet:
Vater im Himmel,
du hast Jesus Christus, deinen Sohn, dein ewiges Wort
und den Heiligen Geist in unsere Welt gesandt,
um uns das Geheimnis der Dreifaltigkeit zu erschließen.
Hilf uns, an dieses Geheimnis zu glauben
und es in unserem Alltag zu bekennen und zu bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn,
der mit dir und dem Hl. Geist, lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen
Lesung aus dem Buch der Sprichwörter: Spr 8,22-31
So spricht die Weisheit Gottes: Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, vor seinen Werken in der Urzeit; in frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang, beim Ursprung der Erde. Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren. Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren und alle Schollen des Festlands. Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er den Erdkreis abmaß über den Wassern, als er droben die Wolken befestigte und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer, als er dem Meer seine Satzung gab und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften, als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit. Ich spielte auf seinem Erdenrund und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.
Antwortgesang:Gl 405, 1-3: Nun danket alle Gott...
Halleluja:Gl 718 oder 716
Aus dem Evangelium nach Johannes (Joh 16, 12-15)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.
oder in leichter Sprache:
Jesus sagte zu seinen Freunden: Bald gehe ich zurück zu Gott im Himmel. Eigentlich möchte ich euch vorher noch viel von Gott erzählen. Aber das ist alles schwer für euch zu verstehen. Das könnt ihr jetzt noch nicht verstehen. Aber es kommt der Heilige Geist zu euch. Der Heilige Geist hilft euch alles verstehen. Der Heilige Geist erklärt euch alles über Gott im Himmel. Der Heilige Geist erklärt alles, was ich euch erzählt habe. Dann merkt ihr, dass alles stimmt, was ich euch erzählt habe. Dann merkt ihr, wie wunderbar Gott ist. Dann versteht ihr, dass Gott im Himmel und ich uns ganz nahe sind. Und dass ich ganz nahe bei euch bin.Der Heilige Geist hilft euch alles verstehen.
Ruf nach dem Evangelium:Gl 450
Predigt:
Sollten wir von Gott schweigen, weil wir ihn nicht voll und ganz beschreiben, erklären oder verstehen können? Sollten wir von einem Menschen schweigen, weil wir ihn nicht bis ins Letzte verstehen, erklären oder beschreiben können - auch wenn wir ihn lieben? Oder dürfen und müssen wir nicht von Gott und vom Menschen reden, gerade um deutlich zu machen, was uns wichtig ist und uns bewegt?
Diese Fragen stellt das Laacher Messbuch in seiner Einführung zum heutigen Dreifaltigkeitssonntag. Wenn wir auf den einen Gott in drei Personen schauen, dann begegnen wir einem Gott, zu dessen Wesen die Beziehung gehört. Wir erleben eine Liebe, die sich Zueinander der drei Personen verwirklicht.
Der amerikanische Spielfilm „Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott“ macht den Versuch, diese Beziehung in Bildern umzusetzen: Gott („Papa“) erscheint hauptsächlich in der Gestalt einer afroamerikanischen Frau, die versucht, dem Hauptdarsteller sein Schicksal verständlich zu machen. Doch in einer Szene nimmt Papa auch die Gestalt eines älteren Indianers an. Jesus kommt daher als Schreiner
aus dem Nahen Osten und der Heilige Geist wird als Sanayu in der jungen energiegeladenen Asiatin dargestellt.
Bilder von Gott wollen ihn nicht festlegen. Dieser Angst entspringt das Bilderverbot im Alten Testament.
Vielmehr haben die Bilder von Gott die Aufgabe, das Geheimnis offen zu halten - sowohl das Geheimnis Gottes als auch das Geheimnis des Menschen.
Das Bild des dreifaltigen Gottes hindert uns daran, ihn zu schnell auf unser Verständnis von ihm festzulegen. Es hält das Geheimnis offen, damit wir immer wieder neu Ausschau halten nach dem Gott, der jenseits aller Bilder ist.
Anselm Grün schreibt einmal über die Dreifaltigkeit: Der Gedanke der Dreifaltigkeit zeichnet uns das Bild eines offenen Gottes. Gott hat sich nicht in den Himmel zurückgezogen, um da für sich zu leben. Er hat sich für uns geöffnet.
Das Wesen Gottes können wir nicht erkennen, aber wir können sein Wirken erkennen. Gott ist das Sein, der alles wie ein guter Vater, eine liebende Mutter ins Leben, ins Da - Sein ruft. Jesus Christus steht für das Leben. Er erschließt uns mit seiner Frohen Botschaft und seinem Beispiel den Sinn unseres Lebens und führt uns zum Leben in Fülle, ins ewige Leben. Der Geist steht für das Verstehen. Er erschließt uns den Willen Gottes, lehrt uns und erinnert uns, was Gott von uns will.
Wir sollen Menschen sein, die von Gott kommen, durch Christus von Gott berührt werden und durch den Geist den Grund allen Daseins und Leben begreifen. Gott ist ein helfender Gott, der uns auf unseren Wegen begleitet; ein Bruder und Freund, eine Kraft, die belebt und ermutigt. Und als solcher ist er mit denen, die ihn suchen und an ihn glauben auf dem Weg.
Für Familien mit Kindern:
Es gibt zwar viele kluge Menschen, aber Menschen, die wir als weise bezeichnen, gibt es auf der Welt nur sehr wenige, denn Weisheit ist noch viel, viel mehr als nur klug zu sein. Wenn wir heute von der Weisheit Gottes sprechen, dann meinen wir damit, dass Gott größer und allwissender ist, als wir es mit unserem kleinen Verstand auch nur erahnen können. Und auch, wenn wir vieles nicht verstehen können, wir dürfen vertrauen, dass Gottes unendliche Weisheit alles Leben durchdringt.
Gott, du hast die ganze Welt mit großer Weisheit erschaffen. Du bist in allem, was lebt. Über all das können wir nur staunen. Wir loben dich dafür. Amen
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen leben in der Gemeinschaft des dreieinigen Gottes und bekennen unseren Glauben:gesprochen: Gl 586,2
Fürbittgebet
Guter Gott, auch wenn du uns verborgen und unsichtbar erscheinst, so bist du doch da. Voller Vertrauen bitten wir:
➢ Für die Menschen im Nahen und Mittleren Osten; v.a. in Israel, im Gazastreifen und im Iran, die unter den kriegerischen Auseinandersetzungen und den Bombenangriffen zu leiden haben und um die Bereitschaft der Verantwortlichen, diplomatische Lösungen zu suchen und zu finden.
➢ Für die Menschen in der Ukraine und den anderen Kriegsgebieten unserer Erde, die auf Frieden und ein Leben in Sicherheit hoffen.
➢ Für alle, die auch der Suche sind nach dem Sinn ihres Lebens und sich dabei unbewusst nach dir sehnen.
➢ Für alle Menschen, die unter Einsamkeit leiden und Nähe und Geborgenheit vermissen.
➢ Für alle, die wegen ihres Glaubens verfolgt und benachteiligt werden.
➢ Für den Dialog zwischen Juden, Christen und Muslime, die an den einen Gott glauben und sich doch schwer tun, einander zu verstehen.
➢ Für alle Verstorbenen, an die wir uns heute besonders erinnern.
Barmherziger Gott, du bist viel größer als wir denken können. Sei du die Kraft, die unser Leben mehr und mehr bestimmt. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn, der mit dir und dem Hl. Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Vater unser:
Herr Jesus Christus, du hast uns den Geist der Wahrheit zugesagt. In diesem Geist beten wir zu Gott, unserem Vater: Vater unser…
Lied:Gl 788, 1+5: Sei gelobt und hoch gepriesen...
Gebet:
Guter Gott,
wir haben dich als Vater, Sohn und Heiligen Geist gefeiert.
Du bist der Gott, der im Heiligen Geist mit uns ist.
Lass uns niemals von Dir getrennt werden
und bewahre uns in deiner Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn,
der mit dir und dem Hl. Geist, lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen
Segen:
Der Vater schenke uns seine Liebe. Der Sohn erfülle uns mit seinem Leben. Der Heilige Geist stärke uns mit seiner Kraft.
A:Amen.
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Schlusslied:Gl 380, 1+5: Großer Gott…